Holzleichtbeton auf dem Messestand von BetonMarketing Deutschland (BAU 2015)

Holzleichtbeton-Materialprobe auf der BAU 2015

Zement, Holzspäne und Wasser: Aus diesen „Zutaten“ entsteht Holzleichtbeton, ein sogenannter Verbundwerkstoff. Er ist deutlich leichter als klassischer Beton, lässt sich leicht be- bzw. verarbeiten. Holzleichtbeton-Platten sind wetterfest und können im Aussenbereich als Fassadenelemente verwendet werden. In Innenräumen eignet sich der Baustoff für Wand- und Deckenverkleidungen. Und dies nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch wegen seiner Schallschutz-Fähigkeiten.

Holzleichtbeton (auch „Holzbeton“ genannt) lässt sich in verschiedenen Festigkeiten herstellen. Je nach Verwendungszweck werden die Anteile der Verbundwerkstoffes zusammengestellt: Je höher der Holzanteil, desto leichter wird das Material. Ein höherer Zementanteil führt naturgemäß zu mehr Festigkeit. Da Holzleichtbeton witterungsbeständig und einfach zu bearbeiten ist, sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Zudem ist er kostengünstig und umweltfreundlich, weil zur Herstellung Reste aus der Holzproduktion verwendet werden können.

Einsatzmöglichkeiten von Holzleichtbeton

Im Innenraum eignen sich Holzleichtbeton-Platten ideal für Deckenverkleidungen, Schallschutz-Paneele (auch abgehängt oder in den Raum ragend) oder Wandverkleidungen. Je nach Zusammensetzung und Struktur der „Zutaten“ sind glatte oder rauhe Oberlächen möglich. Auch Möbel und andere Einbauten können aus Holzleichtbeton gebaut werden. Im Außenbereich kommt Holzleichtbeton vor allem in Form von Fassadenelementen aber auch bei Betonmöbel für den Einsatz im Freien zum Einsatz.

Leicht zu bearbeiten

Platten aus Holzleichtbeton können mit handelsüblichen Werkzeugen, also Bohrer oder Sägen „aus dem Baumarkt“, bearbeitet werden. Gerade beim Einsatz von Elementen aus Holzleichtbeton im Innenausbau bzw. bei der Innenarchitektur ist die leichte Bearbeitung des Materials ein großer Vorteil.

Wärmespeicher in der Wand und an der Gebäudefassade

Holzleichtbeton verbessert die Wärmespeicherfähigkeit eines Bauteils. Diese Eigenschaft ist sowohl in Innenräumen vorteilhaft, denn hier verhindern die Einbauten aus Holzleichtbeton z. B. das schnelle Aufheizen eines Raumes im Sommer. Aber auch an Gebäudefassaden ist aus bauphysikalischen Gründen der Einsatz von Holzleichtbeton sinnvoll. Untersuchungen zeigen, dass die Wärmleitfähigkeit von Holzleichtbeton mit der von Porenbeton vergleichbar ist. Ideal also, um ein Gebäude effizient zu dämmen. Damit bleibt im Winter die Wärme drinnen und im Sommer draussen.

Schallschutz und Brandschutz mit Holzleichtbeton

Roland Krippner forscht und arbeitet seit einigen Jahren mit dem Baustoff Holzleichtbeton. Seine Analysen zeigen, „dass Bauteile aus Holzleichtbeton als akustische Decken- bzw. Wandabsorber die Nachhallzeiten reduzieren und die Raumakustik verbessern können“ so der Professor der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg. Auch für den Brandschutz kann Holzleichtbeton eingesetzt werden: „Das Material erreicht hinsichtlich des Brandschutzes die Baustoffklasse A2 und bietet dadurch insbesondere für Innenräume Einsatzmöglichkeiten im baulichen Brandschutz.“

Weitere Informationen: „Informationsbaustein Holzleichtbeton“ (PDF, 174 KB)