Werkstattfoto: Die CONtopia-Gründer

Werkstattfoto: Die CONtopia-Gründer

Am Beginn ihres Bauingenieurstudiums an der Fachhochschule Aachen lernten sich Leon Bockstegers, Dirk Thal und Erick Regehr kennen. 2015 waren sie bei der Betonkanu-Regatta im Team der FH Aachen, bei der das Team um Prof. Hans Paschmann unter den Preisträgern war. Im Frühjahr 2016 haben die drei parallel zu ihrem Studium das Unternehmen CONtopia gegründet. Gemeinsam entwickeln die drei Beton-Experten Gebrauchsgegenstände und Möbel aus Ultrahochfestem Beton. Wir haben mit Dirk Thal von CONtopia gesprochen.

Herr Thal, Sie studieren Bauingenieurwesen und sind gleichzeitig Firmengründer. Wie kam es dazu?

Wir kennen uns jetzt seit vier Jahren und haben alle drei eine Leidenschaft für Beton. Als angehende Bauingenieure kennen wir uns gut mit dem Baustoff aus und haben uns ein Dreivierteljahr auf die Gründung vorbereitet. Im April 2016 haben wir dann CONtopia gegründet. Es läuft super.

Wir würden momentan z. B. gerne unsere Website ausbauen, wenn nicht schon so viele Aufträge da wären! Da hier im Aachener Raum niemand anders solche Produkte anbietet, rennen uns die Leute die Bude ein. Wir sind sehr stark am Produzieren und versuchen, die Anfragen alle umzusetzen.

Beton-Uhr "Ruth"

Beton-Uhr „Ruth“

Woher kommen die Anfragen?

Vor allem von aus hier, aus der Region. Wir hatten ja das Glück, dass die Aachener Nachrichten über uns berichtet haben. Inzwischen war auch der WDR hier, das wird diese Woche in der Aachener Lokalzeit ausgestrahlt. Es kommt also genug Feedback. Es läuft ganz gut, könnte man sagen (lacht).

Welche Produkte bestellen die Kunden bei Ihnen?

Das ist ganz unterschiedlich. Wir haben unter anderem schon einen Betontisch ausgeliefert, nach Ostfriesland. Ein weiterer ist in Arbeit. Auch Betonbänke wurden bestellt. Daneben haben wir aber auch schon viel Kleinmaterial produziert, z. B. Hausnummern oder Firmenschilder aus Beton. Es sind sehr viele individuelle Anfragen dabei, aber das ist ja auch unsere Spezialität – das machen wir gerne.

Beton-Tisch "Alex" in Ostfriesland

Schon ausgeliefert: Beton-Tisch „Alex“

Ist Ihr Beton in der „Originalfarbe“ oder bieten Sie auch durchgefärbte Objekte an?

Das ist unterschiedlich. Gestern kam zum Beispiel eine Anfrage für eine Küchenarbeitsplatte – mit einer leichten Rosa-Färbung! Wir arbeiten hauptsächlich mit Weißzement und färben den dann leicht grau ein. Die Leute wollen nämlich immer ein „Betongrau“ haben, aber nicht das Grau, das der normale Beton hat.

Bei vielen Sachen wirkt der Betoneffekt übrigens nicht, wenn die Farbe anders ist, z. B. bei einer Betonuhr. Die ist bei uns ja nur 5 mm dick. Wenn die farbig an der Wand hängen würde, glauben die Leute nicht, dass sie aus Beton ist. Aber wenn es Dinge sind, die man anfassen kann, also Tische beispielsweise, dann wird häufiger eine Farbe gewünscht.

Farbige Betonwürfel

Farbige Betonwürfel

Mit welchem Material produzieren Sie die Objekte?

Mit UHPC, Ultrahochfestem Beton. Wir sind ja angehende Bauingenieure und ich bin selbst auch Baustoffprüfer. Unsere UHPC-Mischung ist weitgehend lunkerfrei, der Beton ist also porenfrei und sehr glatt. Es gibt aber auch Kunden, die möchten diese typische poröse Betonoberfläche, das können wir natürlich auch erzeugen. Die meisten mögen aber die glatten Oberflächen.

Sind diese Objekte dann auch wasserfest?

Dadurch, dass der Beton so porenfrei ist, könnte man ihn schon als wasserdicht bezeichnen, aber nicht 100%. Deshalb tragen wir nochmal eine Versiegelung auf Wasserbasis auf. Das gehört einfach zur Materialpflege dazu, wie bei einem Naturstein- oder Holztisch.

Wie schwer sind denn z. B. Ihre Tische – und wie transportieren sie die zu Ihren Kunden?

Wir arbeiten da mit einer Spedition zusammen. Der Betontisch, den wir kürzlich nach Ostfriesland gefahren haben, der wiegt 200 kg. Der Kunde wollte eine etwas massigere Ausführung, denn es ginge auch leichter. Grob gesagt könnten wir einen Zwei-Meter-Tisch mit 20 mm Plattendicke realisieren. Mit der richtigen Bewehrung und dem richtigen Beton geht das.

A propos Bewehrung: Welche Materialien nutzen Sie da?

Bisher arbeiten wir mit Stahlbewehrungen sowie mit Glasfaserbewehrungen, in Form von Gewebe bzw. Bewehrungsmatten.

Ihre neu gegründete Firma CONtopia GbR betreiben Sie parallel zum Studium?

Ja, wir sind alle drei in den letzten Zügen unseres Studiums. Wir haben den Bereich „Konstruktiven Ingenieurbau“ vertieft, bei uns ist es so, dass wir zwar viele Hausübungen, aber kaum noch Pflichtveranstaltungen haben. Ansonsten natürlich noch Klausuren. Aber die Anwesenheitspflicht an der Hochschule ist nicht mehr das Problem, weil wir die Vorlesungen alle so gut wie absolviert haben. Unser Unternehmen wollen wir natürlich auch nach dem Abschluss weiterbetreiben.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Besten Dank für das Gespräch!

 

Fotos: CONtopia GbR