Wenn die Wintersonne scheint, sorgt diese Sichtbetonfassade für angenehme Temperaturen im Haus. Für ihre Idee vom „Solarbeton“ gewann Barbara Graßl beim 3. Concrete Design Competition (2007/2008) einen der ersten Preise.
Die solare Flächenheizung ist für unverschattete, nach Süden hin ausgerichtete Sichbetonfassaden gedacht. Sie funktioniert so:
- Dicht an dicht werden tropfenförmige Plexiglasaugen in die Außenseite einer Leichtbetonwand gegossen.
- Die Plexiglaselemente sind mit einer reflektierenden Aluminiumschicht umwickelt und stecken schräg (!) in der Wand; die breiten Außenflächen schließen bündig mit der Wand ab. An den schmalen Enden, sieben Zentimeter tief in der Wand, liegen schwarze Absorber-Flächen.
- Scheint die Wintersonne, werden die flach eintreffenden Strahlen durch die Aluminiumschicht flach umgelenkt und erhitzen die innenliegende Absorber-Fläche. Sie gibt die entstehende Wärme an die Leichtbetonwand weiter, die damit im Laufe der nächsten 6 bis 8 Stunden an die innenliegenden Räume heizt.
- Anders im Sommer: Die steil einstrahlende Sonne wird von der Aluminiumschicht im spitzen Winkel reflektiert und nach außen abgelenkt.
Barbara Graßl sieht ihr Konzept nicht als Ersatz einer konventionellen Heizung, sondern als klimaschonende Ergänzung zu herkömmlichen Heizungsmethoden.
Für den Fall, dass sich die Wand zu stark erwärmt oder im Herbst / Winter die Strahlung nicht ausreicht, hat die Studentin der TU München vertikal verteilte Wasserrohre in der Wand vorgesehen: Sie helfen dabei, extremen Wand-Temperaturen entgegenzuwirken.
Weitere Informationen: Das Projekt „solarconcrete“ auf concretedesigncompetition.com (PDF) – Infos zum in diesem Jahr stattfindenden 5. Zyklus des Studenten-Wettbewerbes unter www.concretedesigncompetition.de