Beton-Workshop der Hochschule Konstanz und der Handwerkskammer Freiburg 2014

Eine Woche lang haben Architekturstudenten aus Konstanz mit Auszubildenden der Handwerkskammer Freiburg Möbelstücke aus Beton entworfen, geschalt und gegossen. Die Ergebnisse – z. B. Regale, Tische, Lampen – können sich sehen lassen.

Beton-Workshop der Hochschule Konstanz und der Handwerkskammer Freiburg 2014

Jedes Jahr im November werden an der Gewerbe-Akademie in Freiburg Beton-Objekte gebaut. Seit 10 Jahren veranstaltet BetonMarketing Süd den Workshop in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Freiburg und der HTWG Konstanz. Der betreuende Hochschul-Professor definiert die Entwurfsaufgabe, die Handwerksmeister unterstützen die Teilnehmer bei der Arbeit mit dem Werkstoff Beton und helfen z. B. beim Bau der Schalungen. Auch die Arbeitsgruppen (je ein Azubi und ein Studierender) werden zu Beginn des Workshops vom betreuenden Handwerksmeister eingeteilt. „Ohne das Know-how der Meister würde es nicht gehen“ sagt Siegfried Fiedler, der die Veranstaltung für BetonMarketing Süd betreut.

Zu Beginn des Workshops ist die Atmosphäre etwas steif, wenn die ungewöhnlichen Teams aufeinandertreffen. Sowohl die 17-18 jährigen Maurer-Azubis als auch die Masterstudenten (Alter: 23 bis 25 Jahre) hätten so ihre Vorbehalte, was das Gegenüber betrifft, sagt Fiedler. „Wenn es mit der Arbeit losgeht, lockert sich die Stimmung aber schnell“ so der Beton-Experte, und die Teilnehmer merkten schnell: „Oh, der andere kann ja doch ‚was“.

Video: Der Beton-Workshop 2014 im Zeitraffer


 

Für die Azubis ist der Workshop in ihre Ausbildung zum Maurergesellen eingebettet: Die Handwerkskammer Freiburg legt Wert darauf, dass später (auf den Baustellen) die Zusammenarbeit zwischen den Gewerken klappt. Daher lernen die Auszubildenden insgesamt 16 Wochen lang die Arbeit der anderen Bauberufe kennen. Der Beton-Workshop ist in diesem Rahmen der einwöchige Einblick in den Betonbau.

Entwerfen, Schalen, Giessen

Vor Beginn des Workshops überlegen sich die Teilnehmer, was für ein Objekt sie bauen wollen. Dieses Jahr waren einfache Möbelstücke als Entwurfsthema vorgegeben. Spätestens eine Woche vor Workshop-Beginn müssen die Pläne vorliegen, damit die Machbarkeit und eventuelle Besonderheiten von den Betreuuern geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden können. Die eigentliche Workshop dauert eine Woche. Gleich am ersten Tag, dem Montag, beginnen die Teams mit dem Schalungsbau. Auch die Bewehrung muss nun vorbereitet und in die Schalung eingelegt werden. Meist nutzen die Workshop-Teilnehmer dafür Profile oder Metallwinkel. Die verdrehen sich zwar eventuell, sind aber sehr biegesteif und knicken nicht.

Am Mittwoch nachmittag wird betoniert. Beton wird angerührt und in die bereit stehenden Schalungen gegossen. Das Mittel der Wahl ist Flowstone von Dyckerhoff, ein selbstverdichtender Beton, der speziell für den Möbelbau entwickelt wurde. Der Zeitplanung im Workshop kommt nicht nur die Oberflächenqualität zugute, sondern auch die hohe Frühfestigkeit des Betons: Schon am Donnerstag nachmittag, also nach gut 24 Stunden, können die Objekte ausgeschalt werden. Vorher – am Donnerstag vormittag, während der Beton noch aushärtet – informiert Siegfried Fiedler von BetonMarketing Süd die Azubis und Studierenden in einem Vortrag über aktuelle Trends im Betonbau.

Präsentation der fertigen Beton-Objekte

Nachdem die Möbelstücke vorsichtig ausgeschalt und hier und da noch nachbearbeitet wurden, steigt am letzten Tag des Workshops die große Präsentation. Hier wurden auch die Fotos für diesen Beitrag gemacht. Alle Objekte werden ausgestellt, die lokale Presse schaut vorbei und berichtet, Vertreter der Handwerkskammer begutachten die Ergebnisse.

Beton-Workshop der Hochschule Konstanz und der Handwerkskammer Freiburg 2014

Beton-Workshop der Hochschule Konstanz und der Handwerkskammer Freiburg 2014

Beton-Workshop der Hochschule Konstanz und der Handwerkskammer Freiburg 2014

Die Studierenden nehmen „ihr“ Objekt am Ende mit nach Hause. Da es pro Team nur ein Möbelstück gibt, bauen es die Auszubildenden nach dem Workshop einfach noch einmal. Das hat zwei Vorteile: Sie können die Arbeit mit dem Beton erneut praktisch anwenden. Und sie können am Ende ebenfalls „ihr“ Objekt mit nach Hause nehmen.

 

Fotos: Siegfried Fiedler, BetonMarketing Süd