Gesamtansicht des Ensembles

Gesamtansicht des Ensembles „Zähringer Thomaskirche“

Robin Lang entwickelte in seiner Diplomarbeit an der Technischen Universität in Kaiserslautern ein Ensemble aus Neubauten, das mit einer zur Kita umgebauten Kirche ein lebendiges Wohnquartier bildet.

Im Frühjahr 2014 wurde in Freiburg ein Architekturwettbewerb für den Umbau der Thomaskirche zu einem Seniorenpflegeheim sowie einer Kindertagesstätte ausgelobt. Parallel dazu waren die Diplomanden des Sommersemesters 2014 an der Technischen Universität Kaiserslautern aufgerufen, sich in ihren Diplomarbeiten ebenfalls mit der Revitalisierung des Thomasareals im Freiburger Stadtteil Zähringen zu beschäftigen.

Umbau & Neubau

Ein sehenswertes Resultat dieser sehr realistischen Diplom-Aufgabe von Juniorprofessor Andreas Kretzer ist das Projekt von Robin Lang. Unter dem Titel „(Um)Nutzungsvielfalt aus Wärmedämmbeton“ entwickelte er ein Ensemble aus vier abwechslungsreichen Neubauten, die sich um den umgebauten Kirchenbau gruppieren.

In den Wohnbauten kombiniert Lang offene, geschossübergreifende Wohnkonzepte mit klassischen Geschosswohnungen in unterschiedlicher Größe. Zusammen mit der ehemaligen Kirche bilden die vier verschieden großen Baukörper einen halböffentlichen Innenhof. Auch ein Gemeinschaftsraum, der von allen Bewohnern z. B. für größere Feste genutzt werden kann, ist in den Planungen vorgesehen.

Innenhof

Kirchen-Altbau und die neuen Wohnbauten bilden einen Innenhof

Im Zentrum des Ensembles steht der Kirchen-„Altbau“, den der Absolvent zu einer Kindertagesstätte umbauen möchte. Der hohe, ehemalige Innenraum des Kirchenschiffs soll zukünftig auf drei neu eingezogenen Ebenen die Räumlichkeiten der Kita beherbergen. Die zentralen Bereiche sind im Erdgeschoss untergebracht. Darüber, im 1. OG, liegen Gruppenräume.

Im oberen Bereich des Baukörpers schafft Robin Lang durch die Öffnung des Daches ein neues Raumgefüge. Indem er drei kleinere „Häuschen“ frei auf die Fläche des obersten Geschosses stellt, entsteht eine Art Innenhofsituation. Hier können sich die Kinder aus den drei Kita-Gruppen frei bewegen und bequem ihr Spiel von „drinnen“ nach „draussen“ verlagern.

Spielen & lernen, drinnen und draussen

Spielen & lernen, drinnen und draussen

Wärmedämmbeton, unverputzt

Für die Neubauten sowie die neu hinzugefügten Bauelemente für die Kindertagesstätte sieht Robin Lang als Baumaterial Wärmedämmbeton vor. „Das ist ein sympathisches Material. Die monolithische Bauweise finde ich irgendwie ehrlich“ erläutert der Planer seine Materialwahl.

Die dicken Wände sollen innen wie aussen unverputzt bleiben. Einen Kontrast zu den Sichtbetonflächen innen und aussen bilden die Holzfenster. Fünf verschiedene Fensterformate sieht Robin Lang vor, die er je nach Nutzung im Inneren einsetzen möchte, um die Innenräume gut zu belichten und wohnlich zu gestalten sowie eine interessante Fassadengestaltung zu realisieren.

Fassadenansicht Wohnhaus

Fassaden eines Wohnhauses mit unterschiedlichen Fensterformaten

Neben türhohen „französischen“ Fenstern, die innenbündig eingesetzt sind und sich damit als Vertiefungen auf der Fassade abzeichnen, sind z. B. auch große Kastenfenster vorgesehen. Ihre 40 cm breite Holzlaibung kann vom Innenraum aus als „Sitzbank“ genutzt werden: „Man kann sich quasi in das Fenster ‚reinsetzen“ beschreibt Robin Lang den geplanten Effekt.