Kenan Mavicicek studiert im Masterstudiengang Architektur an der Frankfurt University. Im Modul „Möbeldesign“ bei Prof. Kuno Mauritius Schneider hat er eine sehenswerte Betongarderobe entworfen und gebaut. Das 135 kg schwere Möbelstück kann nicht nur in privaten Wohnungen, sondern auch in Arztpraxen oder öffentlichen Gebäuden eingesetzt werden.
Das Entwurfsprinzip ist denkbar einfach und kommt mit nur zwei Baumaterialien aus: Beton und Holz. Der Betonquader (90 x 45 x 40 cm) dient als Ablagefläche für Taschen oder Schuhe und ist gleichzeitig Sitzbank, z. B. zum Schuheanziehen. In eine kreisrunde Öffnung des Quaders werden Rundhölzer gestellt, an deren obere Enden Jacken und Mäntel gehängt werden.
Die Schalung: Pressspanplatten, Styrodur und PVC-Folie
Um den offenen Betonquader mit seinen runden Ecken zu gießen, stellte der 28-Jährige eine individuelle Schalung her: Die ebenen Flächen werden von herkömmlichen Pressspanplatten begrenzt. Für die abgerundeten Ecken hat der Master-Student Styrodurblöcke erst grob zugeschnitten, dann auf die benötigte Rundung von Hand geschliffen. Die Innenflächen der Schalung hat er schließlich mit einer 2mm starken PVC-Folie beklebt, um eine homogene und glatte Oberfläche herzustellen.
Für die Zugfestigkeit im Betonmöbel sorgt die Bewehrung: Oben und unten liegen ringförmig umlaufende Moniereisen in der Schalung, jeweils 6 mm stark. Fixiert werden sie von speziell angfertigten Abstandshaltern.
Dunkle Farbgebung durch pigmentierten Beton
Kenan Mavicicek war ein zurückhaltendes und gleichzeitig schlichtes Design seines Möbels wichtig. Um die natürliche Färbung des Betons zu verändern, fügte er der Betonmischung 2 % Pigmente hinzu. Dadurch wurde der Betonquader komplett dunkelgrau durchgefärbt und konnte nach dem Ausschalen ohne weitere Farbbehandlung bleiben.
Fotos: Kenan Mavicicek