Der sommerliche „Portalbauwettbewerb“ ist inzwischen ein fester Termin des Instituts für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (IBMB) an der TU Braunschweig (siehe unser Blog-Beitrag vom Juli 2011).
Nach vorgegebenen Maßen bauen dabei Teams aus drei bis fünf Studierenden jeweils ein Portal in Stahlbetonbauweise. Anfang Juli 2016 kürten die Teilnehmer und eine kleine Jury das schönste Portal. Anschließend wurden mit Hilfe einer Druckpresse die leistungsfähigsten Bauwerke ermittelt.
Die Baustoffe – bis auf die Schalungen – wurden vom Institut gestellt. Betonstabstahl, Befestigungsdraht, Zement, Sand, Kies, Wasser und Fliessmittel standen den Studierenden für ihre individuelle Rezeptur zur Verfügung.
Das Reglement: Genaue Vorgaben für Abmessungen und Material
Der Wettbewerb, betreut von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des IBMB, Matteo Lunardelli und Stefan Ullmann, dient natürlich vor allem dazu, das erworbene Wissen über Baustoffe und Tragwerksplanung praktisch anzuwenden und soll Spaß machen – aber er läuft nach klaren Regeln ab. Die Vorgaben auf der Website des Events lassen jedenfalls keine Fragen offen:
- „Teilnehmen dürfen Studierende aus den zweiten Semestern der Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Umweltingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen.“
- „Die Außenabmessungen dürfen maximal 35 cm x 51 cm x 10 cm (H x B x T) betragen. Das Portal soll mindestens 30 cm hoch sein.“
- „Das Portal muss eine nach unten offene lichte Öffnung mit einer Fläche von 600 cm² aufweisen. Die geometrische Form der Öffnung ist frei wählbar.“
- „Die Lage der Bewehrung und die Betonrezeptur sind frei wählbar und selbst zu entwerfen. … Die Wahl der Schalung ist frei.“
Interdisziplinäre Zusammenarbeit lohnt sich
Interessantes Detail im Reglement: Teams, deren Teilnehmer aus verschiedenen Studiengängen kommen, werden bei der Messung der Leistungsfähigkeit ihres Portals belohnt. Die gemessene Last wird mit sogenannten „Bonusfaktoren“ (max. 1,3) multipliziert!
Sieger in der Hauptkategorie „Tragfähigkeit“ war das Team „Concrete Conquerors“, deren bogenförmiges Portal im Deutschland-Look am meisten Druck aushalten konnte.
In der Kategorie „Schönstes Portal“ siegt das Team „Betoooon“, deren trapezförmiges Portal mit seinen geraden Außenseiten die Jury und die Mehrzahl der Teilnehmer überzeugte (siehe Foto oben).
Fotos: Nizar Fahem, Braunschweig