Skatepark aus Ortbeton (© HeidelbergCement AG, Steffen Fuchs)

Skatepark aus Beton (© HeidelbergCement AG, Steffen Fuchs)

Seit Mitte der 1980er Jahre die ersten Skateanlagen gebaut wurden, wächst die Zahl der Skater auch bei uns. Wichtigste Disziplinen: Halfpipe und Streetstyle. Inzwischen gibt es viele Tausend Anlagen in Deutschland, jährlich kommen ca. 50 neue Anlagen dazu. Und 2020 geht es bei den Olympischen Spielen in Tokio sogar um Goldmedaillen für die besten Skater der Welt.

Individuelle Lösungen oder Standardelemente

Wir haben uns die Anlagen einmal angeschaut, auf denen Skater unterwegs sind. Viele sind aus Beton. Sie bestehen entweder aus Standardelementen, also im Werk gefertigten Betonbauteilen, oder werden in Ortbeton ausgeführt, vor allem Individuell geplante Wegstrecken und Elemente, die an die vorhandene Topographie angepasst sind, werden in der Regel in Ortbeton ausgeführt, weil sich damit fast jede Form realisieren lässt.

Max Beckmann, Geschäftsführer von Yamato Living Ramps, baut mit seinem Team aus Planern, Architekten und Handwerkern seit fast 30 Jahren Skateanlagen in allen Größen. „Einen vielseitig nutzbaren Betonpark zu konstruieren ist eine spezielle Herausforderung für Planer, Bauleiter und Handwerker.“ sagt der Hannoveraner.

Bau eines Skateparks aus Beton im Nassspritzverfahren (© HeidelbergCement AG, Steffen Fuchs)

Bau eines Skateparks aus Beton im Nassspritzverfahren (© HeidelbergCement AG, Steffen Fuchs)

Beim Bau der Skateanlagen wird im Nassspritzbeton-Verfahren gearbeitet: „Wir spritzen hochwertigen Transportbeton unter Hochdruck durch eine spezielle Düse auf die zuvor modellierten Tragschichten“ erläutert Beckmann das Verfahren. „Dabei verdichtet der Beton und wird schließlich in mehreren sorgfältigen Arbeitsschritten von Hand geglättet. Präzise eingebaute Schalungen, durchgängige Bewehrung und große Sorgfalt bei der Betonverarbeitung garantieren eine versatzlose, schnell trocknende, geräuscharme, langlebige und vor allem sichere Skate-Fläche wie aus einem Guss. Jeder Park wird zum handgefertigten Unikat.“ In der Regel wird beim Anlagenbau ein Beton der Druckfestigkeitsklasse C 35/45 verbaut.

Langlebig und leise

Im Vergleich zu Anlagen aus anderen Materialien (diezum Teil mit der Zeit verrotten) sind Skateparks aus Beton klar im Vorteil. Andere Eigenschaften der Betonanlagen, z. B. Geräuscharmut oder die Sicherheit gegen Vandalismus sind auch für Gemeinden und Kommunen, die die Anlagen bauen lassen, wichtige Argumente.

Der im April 2017 eröffnete Wheelpark im Freizeitpark Wiehl, geplant von maierlandschaftsarchitektur aus Köln

Der im April 2017 eröffnete Wheelpark im Freizeitpark Wiehl, geplant von maierlandschaftsarchitektur aus Köln (Foto: maierlandschaftsarchitektur / betonlandschaften.de)

Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist auch Ralf Maier wichtig. Er ist Sachverständiger und Gutachter für Skate- und Bikeanlagen sowie Inhaber von maierlandschaftsarchitektur in Köln, spezialisiert auf die Planung von Bike- und Skateparks weltweit. Maier hat Anlagen auf der ganzen Welt realisiert (u. a. in Afghanistan, Indien, Israel, Kenia, Tansania, Runda), weitere Anlagen in Namibia, der Dominikanischen Republik und Syrien sind in Planung. „Die Ortbetonbauweise ist im Vergleich zu anderen Rampen mit mehr Aufwand verbunden. Dafür aber hat sie sich als die beste Bauweise für diese Sportart erwiesen. Langfristig lohnt sich die Investition“ sagt der Landschaftsarchitekt. „Alle öffentlichen Anlagen, die bei den Sportlern überregional bekannt sind, sind grundsätzlich aus Ortbeton gefertigt.“