Um den Studierenden seines Seminars „Plastisch-räumliches Gestalten“ das Wissen über Raum, Struktur und Oberfläche ganz praktisch zu vermitteln, hat Prof. Hubert Herrmann im Sommer 2018 das Thema „Betonskulpturen aus Leichtbeton“ auf den Lehrplan gesetzt. Aufgabe für die Architekturstudenten an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig: Planung und Produktion eines „Betonkopfs“ aus einer Leichtbeton-Fertigmischung.
Schlau durch Selbermachen
Als Vorbereitung auf das praktische Projekt hatten sich die Teilnehmer mit möglichen Oberflächen beschäftigt, dann wurden die Schalungen aus Holz, Styropor und Gips gebaut. Im nächsten Schritt wurde der Beton gemischt und die Skulpturen gegossen.
Zusammen mit seinem Kursleiter Dipl.-Ing. Martin Grünert veranstaltet Professor Herrmann das praxisorientierte Seminar schon seit ein paar Jahren. Er legt großen Wert darauf, dass die Studierenden nicht nur Bauwerke aus Beton planen, sondern auch handwerklich mit dem Material arbeiten: „Wie soll ein Student später als Architekt Projekte in Beton entwerfen, wenn er den Baustoff niemals in der Hand gehabt hat?“ so der Hochschullehrer.
Eine Tonne Leichtbeton
Bei der Vorbereitung der Betonarbeiten wurde die Hochschule vom InformationsZentrum Beton unterstützt. Insgesamt eine Tonne Leichtbeton wurde angemischt und verarbeitet. Leichtbeton ist ideal für konstruktive und gestalterisch anspruchsvolle Bauvorhaben, z. B. zum Verfüllen von Sandwichplatten und Schalungssteinen, zum Betonieren von Stützen, Pfeilern, Decken und Böden. Leichtbeton wird aber auch bei der Renovierung und Sanierung von Gebäuden sowie beim Bau von Industrieanlagen, Wohn- und Geschäftshäusern eingesetzt.
Ausschalen kurz vor den Ferien
Kurz vor den Semesterferien wurden die Skulpturen ausgeschalt. Fantasie und Experimentierfreude der Studenten brachten interessante und sehenswerte Betonköpfe hervor. Die fertigen Skulpturen werden im nächsten Jahr auf dem Sommerfest versteigert, um weitere ähnliche Projekte zu finanzieren.